Die Bedeutung Russlands als Handelspartner

Im Jahre 2000 hatten die BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) einen Anteil von 4,5% an den deutschen Exporten, 2013 wird er etwa 15% betragen. Die deutsche Ausfuhr nach Russland hat sich seit 2002 verdreifacht. Sie ist somit weit schneller gestiegen als in andere Länder.

Der Export in Länder der EU und des Euroraums bleibt von hoher, aber seit Jahren deutlich sinkender Bedeutung. Während die gesamten Ausfuhren Deutschlands im ersten Halbjahr 2012 um 4,8% stiegen, wuchsen diejenigen in die 26 EU-Partnerländer um lediglich 0,7%. Hierbei schwächeln auch die Ausfuhren in die östlichen EU-Länder, die nicht der Eurozone angehören. So sanken die Exporte nach Polen im ersten Halbjahr 2012 um 3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Im zweiten Quartal 2012 beschleunigten sich die oben skizzierten Tendenzen. So sanken die Ausfuhren in den Euroraum um 3,1%, in die EU-Partnerländer gingen sie in ihrer Gesamtheit um 0,8% zurück. Die Ausfuhren in die übrigen Länder stiegen hingegen um 11%, nach Russland sogar um 12,5%.

(Quelle:

https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2012/08/PD12_298_51.html)

Der deutsche Handel mit Russland und China zeichnet sich neben den sehr hohen Wachstumsraten darüberhinaus durch eine weitere positive Besonderheit aus: Russland und China weisen gegenüber der großen Mehrzahl ihrer Partner große Handelsüberschüsse aus. Nicht jedoch gegenüber Deutschland. Deutsche Waren sind begehrt und konkurrenzfähig in diesen beiden Ländern.

Der Automobilsektor ist eine der deutschen Stärken im Austausch mit Russland. Deutsche Marken konnten ihren Marktanteil in Russland im ersten Halbjahr dieses Jahres von etwa 18% auf 20,7% steigern. Und Russland ist dabei, noch vor Deutschland der größte Automobilmarkt Europas zu werden.